Mangan

Mangan gilt als essentielles Mikromineral und kommt sehr häufig und in hohen Konzentrationen überall auf der Erde vor. Süss- und Meerwasser enthalten bedeutende Mengen an Mangan, jedoch findet man in Pflanzen und Tieren nur Spuren dieses Minerals.

Das Wort Mangan wird aus dem Lateinischen und dem Grieschichen für Magnet und „wunderbar“ hergeleitet. Das Wort „wunderbar“, geheimnisvoll kann die Erklärung dafür sein, dass dieses Element bis heute missverstanden wird und man die vollen Auswirkungen dieses Minerals noch lange nicht erkannt hat.

Obwohl die Rolle von Mangan in Pflanzen gut erforscht ist, müssen die Auswirkungen auf den Menschen noch weiter erforscht werden. Durchschnittlich enthält jeder menschliche Körper 10-20 Milligramm, welches man hauptsächlich in der Bauchspeicheldrüse, der Leber, den Knochen und im Nierengewebe findet. Die weitreichenden Fähigkeiten und diversen Funktionen machen Untersuchungen schwierig und wir lernen beinahe täglich etwas Neues. So viel ist bekannt, dass Mangan ein essentielles Mikromineral für alle lebendigen Organismen ist.

Wie andere metallische Mineralien aktiviert Mangan zahlreiche Enzyme und arbeitet als ein Cofaktor für viele andere Enzyme. Der Zuckerstoffwechsel, die Energieproduktion und der Anteil am SOD Enzyme sind einige der wichtigsten enzymatischen Prozesse an denen Mangan beteiligt ist. Wann immer das SOD Enzym gefunden wird, wird Mangan benötigt und wird dann Mangan superoxyd Dismutase (MnSOD) genannt. Einige Enzyme wie Pyruvate, Carboxylase, Glutamine Synthetase und Arginase hängen völlig vom Vorhandensein von Mangan ab, um aktiviert zu werden. Andere metallische Mineralien wie Magnesium können teilweise einen Mangel an Mangan ersetzen. Das SOD Enzyme ist ein äusserst wichtiges Enzym, da es freie Radikale in hohem Masse abbaut. (Siehe den Heilpilz Chaga) In diesem Falle wirkt Mangan als Antioxidant. So beobachteten 2 Ärzte der Universität Wisconsin, dass die SOD Aktivität in den weissen Blutkörperchen abnahm, wenn Mangan nicht genügend vorhanden war. Durch Zuführung von Mangan wurde eine Zunahme der enzymatischen Aktivität in den weissen Blutkörperchen beobachtet.

Andere Enzyme und Substanzen profitieren ebenfalls von der Anwesenheit von Mangan. Ein Enzym, welches sich in der Gehirn Synthese befindet, eine Aminosäure genannt Glutamine, welches hilft Ammoniak zu entfernen, ein giftiges Resultat des Stickstoff Stoffwechsels. Collagen wird zur Wundheilung benötigt und Mangan wird benötigt, um das Prolidase Enzym zu aktivieren, welches die Aminosäure Praline produziert, damit sich Collagen in den Hautzellen bilden kann. Ein Mangel daran kann zu einer anormalen Wundheilung führen, welche durch einen unausgeglichenen Mangan Stoffwechsel ausgelöst wird.

Mangan hilft in der Entwicklung von Sehnen und Bändern in unseren Gelenken durch die Aktivierung des Enzyms, welches Mucopoloysaccharide produziert. Dieses Material ist für die dämpfende Wirkung in der Gelenkflüssigkeit verantwortlich. Durch das Fehlen oder schwächer werden dieser Substanzen, brechen eventuell die Gewebe in den Gelenken und weil die Flüssigkeit sich beginnt zu zersetzen. Hierdurch beginnen sich Knorpel und Knochen abzunutzen wodurch Rheumatoide Arthritis entstehen kann. Durch wiederholte Bewegung von bereits geschädigten Gelenken kann das sehr schmerzhafte Karpal Tunnel Syndrom entstehen. (Dr. G.C. Cotzia)

In Gegenden, wo eine Mangel an Mangan häufig vorkommt, werden sind die Gelenkknorpel unausgeglichen. So kann ein Verlust an Collagen schlussendlich zu einem Verlust an Knochensubstanz führen. Tiere, welche an einem Manganmangel leiden, tendieren zu Skelettabnormalitäten. Einige Studien an Mäusen haben gezeigt, dass Mangan eine wichtige Rolle in der Bildung von Knochen spielt. So zeigte eine andere Studie an Frauen welche an Oesteoporose litten einen Mangel an Mangan im Blut. Dadurch, dass die gesundheitsschädigenden Auswirkungen eines Manganmangels oft erst nach Jahren auftreten können, ist das Erkennen eines Mangels oft ein schwieriges Unterfangen. Abnormale Zellfunktionen und Strukturprobleme der Mitochondrien können auftreten wenn Manganmangel vorherrscht. Durch den mangelnden Schutz der Mitochondrien vor freien Radikalen kann es zu einer Schwächung der Mitochondrien in den Organen kommen, welche normalerweise Mangan enthalten, wie Pankreas, Nieren, Leber und dem Herzen. Viel vom Einfluss Mangans auf die Durchlässigkeit der Zellmembrane ist auf die Aktivierung von Enzymen zurückzuführen, welche am Stoffwechsel von Fett und Cholesterin beteiligt sind. Dadurch, dass Mangan die Zellen vor Schädigungen durch freie Radikale schützt, in dem es das SOD Enzyme aktiviert, wird die Unverletzlichkeit der Zellmembrane erhalten. Wird die Balance von Fettsäuren und Cholesterin durch den Mangel an Mangan unausgeglichen, wird die Durchlässigkeit der Zellmembranen beeinträchtigt. Blutverklumpung, Cholesterin- und Fettsynthese werden alle durch einen Mangel an Mangan beeinflusst. Sind diese Prozesse unausgeglichen, dann kann es zu einer Verhärtung der Arterien kommen. Studien haben ebenfalls gezeigt, dass es durch Manganmangel zu einer giftigen Ansammlung von Leberfetten kommen kann. Ebenfalls ist Mangan in die Synthese und die Verarbeitung von Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten involviert. So ist seit langem bekannt, dass die Anwesenheit von Mangan in den Zellen ein Regulator des Kohlenhydratstoffwechsels ist. So kann der Mangel an Mangan zu Abnormalitäten dieser Stoffwechselprozesse führen. Eine davon ist der Verlust an Glukose Verarbeitung. Wenn dies passiert führt dies zu extremen Abnormalitäten in der Bauchspeicheldrüse und wenn die Bauchspeicheldrüse leidet, leidet auch die Insulinproduktion.

Mangan wurde auch schon das Gehirn Mineral genannt, weil es mentale Funktionen unterstützt. Erwachsene und Kinder, welche unter starken Zuckungen leiden weisen zumeist nur 1/3 Mangan auf! Durch die Zufuhr von Mangan konnten die Zuckungen deutlich reduziert werden. Ebenfalls wurde festgestellt, dass Menschen und auch Tiere mit epileptischen Anfällen an einer Unterversorgung von Mangan leiden. Multiple Sklerose und Schizophrenie zeigten deutliche Verbesserungen nach der Einnahme von Mangan. Studien an Schizophrenen haben gezeigt, dass eine ungewöhnlich hohe Mengen an Kupfer der Betroffenen gefunden. Vermutlich ist dies zumeist eine nicht wasserlösliche Form von Kupfer, welches sich angereichert hat oder es fehlen andere Mineralien, welche den Körper in der Verwertung und Ausscheidung von Kupfer unterstützen. Mangan und Zink können beide den Körper in der Ausscheidung von Kupfer in nicht wasserlöslicher Form unterstützen.

Mangan kann also extrem nützlich und gesundheitsfördernd sein, wenn es im ionischen Zustand gefunden wird, aber auch sehr giftig wenn dies nicht der Fall ist.

Wasserlösliches Mangan, wie jedes andere Element, ist nicht giftig. Jedoch kann unlösliches metallisches Mangan sehr problematisch sein. Dieses wird nicht über die Nahrung, sondern zumeist über die Atemwege aufgenommen, welches dann direkt in das Gehirn geht, ohne vorher von der Leber aufgefangen zu werden. So wurde an Chilenischen Minenarbeitern, welche Mangan ohne Schutzmasken abbauten schwere Nervenschädigungen und psychische Veränderungen wie Halluzinationen festgestellt. So wurde diesen Beschwerden der Name „Mangan Verrücktheit“ gegeben. Ebenfalls wurden erhöhte Gewalt, Aggression, Kriminelle Aktivität und Zustände von aussergewöhnlicher mentaler Übertreibung festgestellt. Schlussendlich führten diese Beschwerden zu Parkinson ähnlichen Zuständen. Andere Studien zeigten, dass eine übermässiges Mass an nicht löslichem Mangan in extrem hyperaktiven Kindern gefunden wurde, welches später in vielen Fällen zu antisozialem Verhalten und Drogenmissbrauch führte.

Einige Wissenschaftler vermuten, dass Mangan dabei hilft die Nervenimpulse zu stabilisieren. So wurde vorgeschlagen Mutiple Sklerose und andere Krankheiten mit muskulären oder nervlichen Problemen durch die Zugabe von Mangan zu therapieren.

Mangan kommt häufig in Ananas, Heidelbeeren, Kartoffeln, Spinat, Erbsen, Reis, verschiedenen Nüssen und Samen wie; Erdnüssen Mandeln vor. So wie es aussieht ist Mangan ein bis jetzt noch unbekannter Held. So kommt es häufig vor, dass Menschen noch gar nie von diesem so wichtigen Element gehört haben.

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